Der erste in Deutschland behandelte Ebola Patient war ein 36-jähriger Epidemiologe aus Sierra Leona, der am 10 Tag nach Ausbruch der Erkrankung nach Hamburg ins UKE ausgeflogen wurde. Details seiner Behandlung wurden gestern in New England Journal of Medicine veröffentlicht.
Der Patient erreicht den Höhepunkt seiner Erkrankung am 13-14 Tag nach Erkrankunsbeginn, wobei erst weitere 6 Tage später eine allmähliche Besserung der Parameter eintrat. Die kritische Phase der Erkrankung ist demnach zwischen dem 10 und 20 Tage wahrscheinlich. Es ist vermutlich die Phase, die über Leben oder Tod entscheidet.
Am 13-14 Tag stieg die Herzfrequenz des Patienten auf sage und schreibe 170 Schläge pro Minute an. Die Köprertemperatur stieg auf 40°C. Der Patiente benötigte zwischen dem 11 und 15 Tag der Erkrankung auf Grund des grossen Flüssigkeitsverlustes im Schnitt mehr als 10 Liter Flüssigkeit, die intravenös verabreicht wurden. Eine Normalisierung der Leukozytose tratt erst am 20. Tag nach Erkrankungsbeginn ein, nach dem diese am 15 Tag der Erkrankung auf zeitweise über 28000 Leukos pro mm³ angestiegen war.
Vermutlich ist ein grosser Teil des Flüssigkeitsverlustes bei Ebola-Patienten auf den Zusammenbruch des Magen-Darmtraktes zurück zu führen. Im Höhepunkt der Erkrankung schien der Patient eine Anurie als Ausdruck einer Minderperfusion der Niere zu entwickeln, die mit Besserung der klinischen Symptome sich offenbar wieder zurückbildete.
Der Patient hatte während seiner Erkrankung offenbar zudem mit eine nosokomialen Infektion durch einen multiresistenten Erreger zu kämpfen, die die Behandlung offenbar verkomplizierte.
Der Patient bedurfte maximal intensivmedizinischer Versorgung um ihn durch die kritische Phase der Erkrankung zu bringen. Ohne diese hätte er wahrscheinlich nicht überlebt. Der Patient wurde ohne irgendwelche "Wundermittel", wie ZMapp oder andere, gerettet. Ein Grund für sein Überleben dürfte sein junges Alter gewesen sein. Es liegt auf der Hand, dass beispielsweise Herzerkrankte alte Patienten vermutlich durch eine Ebola-Infektion versterben, da die kardiale Belastung des Herzens im Höhepunkt der Erkrankung bei Temperaturen von 40°C und einer Herzfrequenz von bis zu 170 Schlägen pro Minute über Tage hinweg, vermutlich nur von einem Herzgesunden überlebt werden können. Weitere Details zur Therapie des Ebola Patienten in Hamburg sind unter folgendem Link verfügbar:
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