Liebe Mitleser,
unseren heutigen Wohlstand und alle Errungenschaften der modernen Zivilisation verdanken wir in nicht unerheblichem Ausmaß dem goldenen Zeitalter der Antibiotika, welches Alexander Flemming im vor rund 80 Jahren mit der Entdeckung des Penicillins einläutete. Mit der erfolgreichen Bekämpfung von bis damals nicht behandelbaren Infektionskrankheiten wurde der Grundstein für die moderne Medizin gelegt und mit ihr die Lebenserwartung der Menschen massiv erhöht.
Doch dieses goldene Zeitalter der Antibiotika hat ein Ablaufdatum, wenn es der Menschheitsfamilie nicht gelingt neue Antiinfektiva zu entwickeln, welche in der Lage sind humanpathogene Mikroben zu bekämpfen - vor allem jene Superbugs, welche auf die heute verfügbaren Antibiotika nicht mehr ansprechen und denen immer mehr Menschen zu Opfer fallen.
Als 1962 in Großbritanien und 1967 in den USA die ersten Fälle von Methicillin resistenten Staphylokokken auftraten, war das Problem der Antibiotikaresistenz noch überschaubar und auch in den Jahren und Jahrzehnten - dank der Entdeckung neuer Antibiotika - auf Einzelfälle beschränkt. Doch spätestens seit der Jahrtausendwende und insbesondere in den letzten 15 Jahren nimmt die Zahl der mit multiresitenten Keimen infizierten Menschen rapide und dramatisch zu - ohne dass unser Arsenal an Antiinfektiva und neuen Antibiotika mit dieser Entwicklung Schritt gehalten hätte.
Multiresistente Keime werden zur größten Bedrohung für die moderne Zivilisation auf der Erde...
Die rasche und rasant fortschreitende Ausbreitung von multiresistenten Erregern weltweit verläuft derzeit noch größtenteils im Stillen, weil viele Menschen, die sich die Superbugs einfangen nichts von der Gefahr wissen, solange sie nicht manifest erkranken oder durch Verletzungen sich der Unbehandelbarkeit von Begleitinfektionen bewusst werden.
Noch redet alle Welt über SARS-CoV-2 und die Coronapandemie - doch diese ist im Vergleich zu der sich abzeichnenden Katastrophe durch Multiresistente Bakterien und Pilze allenfalls die Spitze eines Eisberges im sich abzeichnenden Jahrhundert der Mikroben, welche viele Teile unseres Lebens nach dem goldenen Zeitalter der Antibiotika verändern wird, sofern es der Menschheit nicht gelingt neue wirkungsvolle Strategien zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten zu entwickeln.
Denn immer häufiger versagen inzwischen in der Behandlung von mit Supererregern infizierten Personen die Reserverantibiotika. Zehntausende Menschen versterben jedes Jahr an den Folgen solcher Infektionen, die mitunter durch Bagatellverletzungen verursacht werden.
Inzwischen gilt es als wissenschaftlich gesichert, dass Infektionen mit multiresistenten Keimen, wie MRSA die Lebenserwartung eines Menschen erheblich senken und mit einer erhöhten Mortalität - sprich Sterblichkeit der Infizierten vergesellschaftet ist.
Die moderne Industrie und Gesellschafststruktur und der Motor einer Volkswirtschaft hängt auch und im besonderen von der Gesundheit der beteiligten Arbeitnehmer und Arbeitgeber ab. Ist dies - ebenso wie die Arbeitssicherheit - nicht mehr gewährleistet - dann ist mit erheblichen und auch nachhaltig negativen Effekten auf das globale BIP zu rechnen. Die Folgen einer durch Supererreger ausgelösten weltweiten Pandemie an antibiotika resistenten Erregern sind extrem und bedrohen nicht nur die gesamte medizinische Versorgung und moderne Medizin wie wir sie heute kennen, sondern auch und im besonderen die Errungenschaften und das Innovationspotential der gesamten Menschheitsfamilie,
Um dieses weltweite Problem für die Menschheit zu lösen bedarf es eines erheblichen Kraftaktes an Forschung und Innovation um die mit der Ausbreitung von Supererregern - sprich multiresistenten Keimen - einhergehende volkswirtschaftliche, wie auch humanitäre Katastrophe von der Menschheit abzuwenden.
Um eine solche weltweite Katastrophe von der Menschheitsfamilie abzuwenden, bedarf es aber vor allem eines - zahlreicher neuer Antibiotika, die auch bei Multiresistenten Keimen wirksam sind.
Doch genau daran mangelt es weltweit - an wirksamen Antibiotikastrategien die langfristig das Überleben der Menschen bei Infektionserkrankungen sicherstellen können.
Schon jetzt kann man mit einiger Sicherheit sagen, dass das 21. Jahrhundert ganz im Zeichen der Mikroben stehen wird - und zwar nicht nur der Viren, wie SARS-CoV-2 sondern auch der zunehmend gegen Antibiotika und Fungizide resistenten Bakterien und Pilze.
Dieses Jahrhundert wird zur ultimativen mikrobiellen Herausforderung für die gesamte Menschheit. Gelingt es der Menschheitsfamilie nicht eine nachhaltige Lösung für das Problem der Antibiotikaresistenz zu finden, dann werden ganze Gesellschaften spätestens in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts an den Folgen der Superpandemie durch MRSA & Co zusammenbrechen.
Es besteht folglich enormer Handlungsbedarf - der für die Machthaber und die Gesellschaft umso teurer wird, je länger man sich weigert diesem Problem zu stellen.
Peace & Love