Freitag, 30. Januar 2015

Multiresistente Acinetobakter Infektionen mit Todesfolge an der Uniklinik Kiel

In Deutschland gibt es an der Uniklinik Kiel gehäuft Todesfälle durch Acinetobacter baumannii. Die identifizierten Acinetobacterkeime sind multiresistent gegen gängige Antibiotika und somit als MDR-AB-Infektionen zu klassifizieren. (MDR-AB = Multidrugresistent Acinetobacter).



Laut Medienberichten sollen 31 Patienten betroffen sein, von denen 12 verstorben sind. 3 der Todesfälle sollen in Folge der MDR-AB-Infektion aufgetreten sein. Das Alter der Verstorbenen liegt zwischen 25 und 80 Jahren. 

Acinetobakter ist ein coccoides gram-negatives Bakterium, dass lange Zeit auch auf Oberflächen von Möbeln und anderen Geräten überleben kann. Infektionsfälle durch Luftübertragung sind in der Literatur bekannt. Die Bedeutung nosokomialer Infektionen durch MDR-AB ist weltweit in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen.

Der häufigste Verbreitungsweg erfolgt über Schmierinfektionen - zumeist über Hände von Krankenhauspersonal, welche in einer kontaminierten Umgebung oder an betroffenen Patienten gearbeitet haben. Das Bakterium ist vor allem für immunsuppremierte Patienten gefährlich. Es kann neben Lungenentzündungen auch eine Meningitis und Wundinfektionen auslösen, welche wegen der Antibiotikaresistenz nur schwer zu behandeln sind.

Einige Isolate von MDR-AB sind noch empfänglich auf Polymyxin Antibiotika, wie Colistin oder auch Sulbactam. Letzteres wird gerne in Kombination mit Ampicillin verwendet. Die zunehmende Ausbreitung von MDR-AB wird auf den unkritischen Einsatz von Breitbandantibiotika zurückgeführt.

Massnahmen zur Prävention einer weiteren Ausbreitung sind bei Auftreten von MDR-AB Infektionsfällen indiziert. Es erscheint sinnvoll die örtlichen Gesundheitsbehörden dabei mit ein zu beziehen um eine weitere unkontrollierte Ausbreitung und damit bestehende Gefährdung der Bevölkerung zu verhindern.

Quellen:

http://cid.oxfordjournals.org/content/36/10/1268.full

http://healthylivingmarketreviews.blogspot.de/2015/01/science-dangerous-germs-in-kiel-clinic.html

 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23886986

 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7968028

http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/mm5810a4.htm

http://www.cdc.gov/hicpac/mdro/mdro_4.html

Montag, 12. Januar 2015

H5N1 Virus Mutationen in Ägypten

Das H5N1 Virus, dass in Ägypten im letzten Jahr 29 Menschen infizierte und 11 davon tötete, zeigt offenbar Veränderungen in seinem Erbgut auf. Laut Berichten von CIDRAP soll es sich dabei um Mutationen handeln, welche Säugetiere empfämglicher für eine Infektion mit dem H5N1-Virus machen.

Derzeit wird allerdings noch keine Mensch-zu-Mensch Übertragunug dieses H5N1 offiziell berichtet. 


Samstag, 10. Januar 2015

Ebola Verdachtsfall in Deutschland

In Deutschland gibt es einen ersten Ebolaverdachtsfall. Auch wenn die offizielle Mitteilung diesen nicht gesondert als solchen bezeichnet, so muss davon ausgegangen werden, dass er als solcher behandelt wird. Denn der betroffene Patient eines südkoreanischen Helferteams war als Arzt in Sierra Leone im Einsatz und soll sich dabei am 29. Dezember 2014 an einer mit Blut kontaminierten Nadel eines am Folgetag verstorbenen Patienten, verletzt haben.

Angesichts der Tatsache, dass bereits 1 Viruspartikel des Ebola-Virus ausreicht, um eine Infektion auszulösen, dürfte der Patient weiterhin in der Isolierstation bleiben bis bei dem Verdachtsfall eine Infektion sich bestätigt oder ausgeschlossen werden kann. Da rund 2 Prozent aller Ebola-Infektion bis zu 6 Wochen brauchen um eine Erkrankung auszulösen, muss davon ausgegangen werden, dass eine dreiwöchige Nachbeobachtung in aller Regel eher zu kurz ist.

Somit besteht auch nach Ablauf einer dreiwöchigen Nachbeobachtung stets die Gefahr, dass in einem von fünfzig Fällen die Erkrankung nach der Beobachtungsphase in die Bevölkerung eingeschleppt wird.